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Ausgebrannt

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Tipps gegen Burn-out im Betrieb

MitarbeiterInnen, die ein Burn-out erleiden, sind weniger belastbar, häufiger krank und weniger engagiert. Wenn MitarbeiterInnen "ausbrennen", ist der wirtschaftliche Schaden für das Unternehmen nur noch eine Frage der Zeit. Aber nicht die Betroffenen selbst sind schuld daran, sondern sehr oft spielt auch die Situation am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Hier finden Sie einige Empfehlungen und Maßnahmen, wie auf betrieblicher Ebene vorbeugende Maßnahmen gegen Burn-out gesetzt werden können:

1. Burn-out zum Thema des ArbeitnehmerInnenschutzes machen
 
Burn-out ist bei ArbeitgeberInnen und Belegschaft oft ein Tabuthema. Vor allem die Beschäftigten haben Angst, Burn-out-Symptome einzugestehen, da sie mit geringer Belastbarkeit gleichgesetzt werden. Umso wichtiger ist es, dass sich der betriebliche ArbeitnehmerInnenschutz um das Thema Burn-out kümmert.

2. Geschäftsführung und Belegschaftsvertretung informieren sich selbst
 
GeschäftsführerInnen und BelegschaftsvertreterInnen sollten über Vorgänge und Belastungen im Unternehmen Bescheid wissen. Immerhin geht es bei Burn-out-Prävention um die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Und auch der Betriebsrat oder die Personalvertreterin brauchen ein Grundwissen, um ArbeitgeberInnen bei Burn-out-Prävention zu unterstützen und notfalls Maßnahmen einzufordern.

3. Führungskräfte schulen
 
Ein logischer zweiter Schritt ist dann die Schulung der Führungskräfte. Sie sind jedenfalls - genauso wie die BelegschaftsvertreterInnen - notwendige PartnerInnen für alle funktionierende Maßnahmen gegen Burn-out und für ein gesundheitsförderliches Arbeiten.

4. Die Arbeitsorganisation überdenken und verändern
 
Um herauszufinden, wo die Burn-out-Gefährdungen im Betrieb liegen, müssen die Beschäftigten ermuntert werden, offen und ohne Nachteile zu befürchten, Defizite in der Arbeitsorganisation darzulegen. Nur so kann die Arbeitsorganisation verbessert werden.

5. Wertschätzung ausdrücken
 
Neben der Arbeitslast und der Qualität des Teamgefühls ist die Wertschätzung, die MitarbeiterInnen von ihren Vorgesetzten
wie auch von ihren KollegInnen erfahren, einer der wichtigsten Faktoren zur Verhinderung von Ausbrennen am Arbeitsplatz.

6. Teamprozesse unterstützen und begleiten
 
Es ist erwiesen, dass ein gutes Betriebsklima und die Unterstützung von Vorgesetzten Stress und Burn-out mindern. Burn-out sollte aktiv im Team angesprochen werden.

7. Arbeitspensum prüfen - Überstunden abbauen
 
Im Rahmen seiner Fürsorgepflicht muss der Arbeitgeber darauf achten, dass das Arbeitspensum nicht zu einer dauerhaften Überlastung führt und Beschäftigte zunehmend Überstunden leisten. Vorgesetzte sollten zum Beispiel auch mal die zu eifrigen MitarbeiterInnen anweisen, ihre Urlaube zu konsumieren.

8. MitarbeiterInnen qualifizieren und fördern
 
Im Arbeitsalltag vieler Beschäftigter stehen neue Anforderungen immer wieder auf der Tagesordnung. Das heißt aber auch, dass sie dafür qualifiziert werden müssen.

9. Hierarchische Strukturen abbauen
 
Bürokratische und hierarchische Strukturen begünstigen Burn-out, setzen der Kreativität und Motivation immer wieder Grenzen und führen zu Frustrationen. Stattdessen sollten Spielräume angeboten werden, die eigenständiges Denken, Planen und Entscheiden ermöglichen.

10. Entlastung schaffen
 
Emotionale Erschöpfung und geringere Leistungsfähigkeit machen sich in Burn-out-Krisen auch im Kundenkontakt bemerkbar. Eine Betroffene, ein Betroffener kann das ganze Betriebsklima negativ beeinflussen. Gemeinsam sollte mit Offenheit und Taktgefühl nach Lösungen gesucht werden: Möglicherweise bringen die zeitweilige Zuweisung einer anderen Arbeit, ein Kuraufenthalt, ein Stress- und Kompetenztraining oder therapeutische Beratung Entlastung und Hilfe.

11. Umstrukturierungen transparent machen
 
Unsicherheit, Angst vor "Freisetzung" und steigende Arbeitsanforderungen können dazu beitragen, dass sich Stress- und Burn-out-Symptome verstärken. Werden die Beschäftigen aber an den Prozessen der Umorganisation beteiligt, können diffuse Ängste und Befürchtungen reduziert und auf eine realistische Basis gestellt werden.

12. Fair bleiben
 
Das Erleben unfairer Situationen, das Begünstigen Einzelner, sei es durch Gehaltsunterschiede oder unterschiedliche Behandlung der Urlaubswünsche, wird von den andern sehr belastend erlebt.

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