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Plattform Arbeitsmedizin

Schwerpunkt

Seit März 2005 gibt es in Tirol den Verein »Plattform Arbeitsmedizin und Gesundheitsförderung im Betrieb«.

Die »Plattform Arbeitsmedizin und Gesundheitsförderung im Betrieb« ist ein Verein, getragen von den Sozialpartnern Wirtschaftskammer Tirol, Arbeiterkammer Tirol, ÖGB Tirol, Industriellenvereinigung Tirol, der Ärztekammer Tirol, den Sozialversicherungsträgern (TGKK, SVA der gewerblichen Wirtschaft, AUVA, PVA), privaten Versicherungen (Uniqa, Merkur, Tiroler Versicherung), vier Tiroler Großbetrieben (Swarovski, Sandoz, Plansee und Felder) sowie dem Land Tirol als strategischem Partner. Ziel des Vereins ist es, impulsgebend im Bereich der Arbeitsmedizin und der Gesundheitsförderung in Betrieben zu sein. Gesundheitsförderung funktioniert jedoch nur, wenn die Betreuung der Betriebe und der ArbeitnehmerInnen vor Ort erfolgt und die Betroffenen sich aktiv einbringen können.
Gesundheitstage
Bisher wurden Gesundheitstage in allen Tiroler Bezirken durchgeführt. Dabei haben die Unternehmen einfache, meist kostengünstige Anregungen erhalten, wie sie in ihrem Betrieb Maßnahmen zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit ihrer MitarbeiterInnen durchführen können. Neben Untersuchungen wurden einen Tag lang eine Vielzahl von Vorträgen zu Themen wie »Fit und produktiv im Büro«, »Alkohol« sowie Workshops eines Kinesiologen und Lachjoga angeboten.
Im vergangenen Jahr wurde eine Befragung unter ArbeitsmedizinerInnen, Unternehmen und BetriebsrätInnen zur Erhebung der arbeitsmedizinischen Situation in den Betrieben durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung dienen als Basis für weitere Aktivitäten des Vereins. Bei den gut beurteilten Themen hat »Alkoholstrategie« den ersten Platz eingenommen - Verdienst des seit 1999 in Tirol laufenden Programms: »Prävention in Betrieben - PiB«. Über 3.000 Führungskräfte und BetriebsrätInnen haben an diesen Schulungen teilgenommen.
Ergebnis der Studie war auch, dass BetriebsrätInnen von der Arbeit der ArbeitsmedizinerInnen zu wenig wissen, und dass die Kommunikation zwischen ArbeitsmedizinerInnen und BetriebsrätInnen verbesserungswürdig ist. Wir haben dies zum Anlass genommen, um im Oktober eine eigene Veranstaltung zu diesem Thema durchzuführen. Dabei wurden zuerst die Ergebnisse der Befragung von Dr. Heinz Fuchsig von der AUVA vorgestellt, um alle TeilnehmerInnen entsprechend zu informieren.
Schwerpunkte
Bei der Veranstaltung wurden folgende Punkte als wichtig für die Zusammenarbeit diskutiert:

  • Kontakt aufnehmen: Neue BetriebsmedizinerInnen oder ein neuer Betriebsrat sollten das Gespräch mit der anderen Funktion suchen.

  • Kommunikation strukturieren: Wenn Menschen das wertvollste Kapital des Unternehmens sind, kann man zumindest am Jahresende einen »Kontoauszug« einfordern. Was wurde zur Pflege der MitarbeiterInnen getan, wo sieht der Arzt, die Ärztin Verbesserungsbedarf?

  • Offen kommunizieren: Von beiden Seiten wird höchstes Vertrauen und Einsatz für die MitarbeiterInnen erwartet. Haben die Betriebsräte für dringliche Fälle die Handynummer des Betriebsarztes?

  • Strategien festlegen: Z. B. für schwierige Fälle, chronische Krankheiten etc. Alkoholstrategien bringen sehr hohe Erfolgsraten.

  • Gesunde Bonifikationen: Ob Weihnachtgeschenk oder Prämie – »we care« ist die Botschaft. Das können schweißreduzierende Sprays für den Sicherheitsschuh sein, ergonomische Hilfen oder Gutscheine für Wellnesshotels.

  • MitarbeiterInnen einbeziehen: ArbeitsmedizinerInnen und BetriebsrätInnen unterstützen gemeinsam die Bedürfnisse der Belegschaft bei der betrieblichen Gesundheitsförderung. BGF kann rein von oben herab nicht funktionieren.

  • Kranke und Behinderte schrittweise reintegrieren: In Deutschland ist Wiedereingliederungsmanagement seit 2004 für alle Krankenstände ab sechs Wochen pro Jahr für Betriebe verpflichtend – für die Betroffenen freiwillig.
Peter Hofer, ÖGB Tirol;
Dr. Heinz Fuchsig, 
Dr. Heinrich Geissler,
beide Arbeitsmediziner AUVA

WEBLINKS
www.suva.ch
Schweizer Schwester der AUVA mit eigenem Bereich »Absenzenmanagement«
www.bike2business.at
Wettbewerb zum fahrradfreundlichsten Betrieb
www.kontaktco.at/pib/index.htm
Alkohol-Prävention im Betrieb

INFO&NEWS
Den Handlungsleitfaden betriebliches Wiedereinglie derungsmanagement kann man bestellen bei:
bianca.kruber@dgb-bildungswerk.de

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