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Zukunftsängste

Wirtschaft&Arbeitsmarkt

Die Wirtschaftskrise schlägt sich auf die Stimmung der ArbeitnehmerInnen, verrät der aktuelle Arbeitsklima-Index.

Die unselbstständig Beschäftigten sind pessimistisch, was die Zukunft Österreichs betrifft. 46 Prozent sehen aktuell schwarz für die wirtschaftlichen Aussichten, vor einem Jahr waren es noch 19 Prozent gewesen. Der Trend des vergangenen Jahres ist eindeutig: Im Frühjahr waren 29 Prozent pessimistisch, im Sommer gab es einen leichten Rückgang auf 26 Prozentpunkte. Im Herbst dann der markante Anstieg auf 35 Prozent.

Angst um Arbeitsplätze
Die schlechten wirtschaftlichen Aussichten haben auch Folgen für die Bewertung der Arbeitsplatzsicherheit. Zwei Drittel der Beschäftigten nehmen an, dass die Arbeitsplätze in Österreich »sehr« beziehungsweise »ziemlich unsicher« sind. Vor einem Jahr stufte nur rund ein Drittel der ArbeitnehmerInnen die Jobs in Österreich als gefährdet ein. Im Sommer stimmten 48 Prozent dieser Aussage zu, im Spätherbst des Vorjahres waren es bereits 58 Prozent. Auch die Zukunft des eigenen Beschäftigerbetriebes wird deutlich negativer gesehen als noch im Vorjahr. Derzeit schätzt ein Fünftel die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Betriebs negativ ein. Vor einem halben Jahr war es ein Siebentel gewesen.

Niedrige Bildung, große Sorgen
Besonders sorgenvoll blicken vor allem Männer mit nur Pflichtschulabschluss in die Zukunft. Laut den letzten beiden Erhebungen nehmen 37 Prozent dieser Gruppe an, dass die wirtschaftliche Zukunft ihres Betriebes gefährdet ist, vorher waren nur 14 Prozent dieser Ansicht gewesen. Der Grund für diesen starken Ausschlag liegt darin, dass viele Männer mit niedrigem Bildungsabschluss in Produktionsbetrieben, im Bauwesen und im Fremdenverkehr beschäftigt und gerade diese von der Wirtschaftskrise besonders betroffen sind.
Unzufriedenheit mit dem Einkommen und Sorge um den Arbeitsplatz bewirken letztlich auch einen massiven Einbruch bei der Lebenszufriedenheit. Bei den Männern mit nur Pflichtschule sind etwa nur noch 67 Prozent mit ihrem Leben zufrieden. Bei der vorhergehenden Messung waren es 89 Prozent gewesen.

Kein Einkommen zum Auskommen
Die ArbeitnehmerInnen in Österreich kommen immer öfter mit ihrem Einkommen nicht aus. Nur noch 59 Prozent sind damit »sehr« oder »ziemlich zufrieden«. Gleichzeitig steigt die Zahl derer, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Familie, PartnerIn oder der Staat müssen einspringen, wenn das Einkommen aus der Erwerbsarbeit nicht mehr ausreicht. Aktuell berichten 43 Prozent, dass sie mit ihrem Einkommen gerade noch auskommen. Bei der Messung im vorigen Herbst lag der Anteil bei 38 Prozentpunkten. Gleich geblieben ist mit sieben Prozent der Prozentsatz derjenigen, die mit ihrem Einkommen gar nicht auskommen.
Wer eine Familie zu versorgen hat, für den reicht das Geld oft nicht aus. 26- bis 45-jährige ArbeitnehmerInnen mit Kindern unter 16 Jahren berichten häufiger über finanzielle Engpässe, neun Prozent betrachten ihre Einkommen als nicht ausreichend, weitere 46 Prozent als gerade ausreichend. Beschäftigte ohne Kinder erleben weniger häufig finanzielle Sorgen: vier Prozent klagen über zu geringes Einkommen, 40 Prozent sagen, es gehe sich gerade noch aus.
Finanzielle Sorgen sind vor allem für alleinverdienende Frauen mit Kindern Alltag. Acht Prozent der Alleinerzieherinnen geben an, dass das Einkommen nicht ausreicht, 57 Prozent kommen gerade noch aus. Bei jenen, die in einer Partnerschaft leben, klagen 14 Prozent über ein nicht reichendes Einkommen, 47 Prozent bezeichnen es als gerade noch ausreichend. Besonders dramatisch die Situation von Alleinerzieherinnen: 63 Prozent erhalten keinerlei Unterstützung.

INFO&NEWS
Der Arbeitsklima-Index ist ein Maßstab für den wirtschaftlichen und sozialen Wandel aus der Sicht der ArbeitnehmerInnen. Er untersucht deren Einschätzung hinsichtlich Gesellschaft, Betrieb, Arbeit und Erwartungen.
Die Berechnung des Arbeitsklima-Index beruht auf vierteljährlichen Umfragen unter österreichischen ArbeitnehmerInnen. Die Stichprobe von 900 Befragten ist repräsentativ ausgewählt.
Der Arbeitsklima-Index wird seit dem Frühjahr 1997 zweimal jährlich (Frühjahr und Herbst) berechnet. Dazwischen (Sommer und Winter) gibt es Sonderauswertungen zu besonders interessanten Themen.

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Weitere Infos finden Sie auf
www.arbeiterkammer.com/online/page.php?P=147

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