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Arbeitsplätze schützen

Arbeitsplätze schützen

Aus AK und Gewerkschaften

AK-Präsident Tumpel erteilt einer Nulllohnrunde eine Absage und fordert mehr Gerechtigkeit bei der Steuer. Die Kosten der Krise sollen die Verursacher zahlen.

Die Krise trifft die ArbeitnehmerInnen hart. Viele machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Der Druck auf sie steigt. Die hohen Preise bei Lebensmittel und Wohnen verschärfen die Situation noch. »Die ArbeitnehmerInnen sind nicht schuld an der Krise. Wir werden nicht zulassen, dass sie jetzt die Folgen ausbaden müssen«, sagt AK-Präsident Herbert Tumpel. Rufen der Industriellenvereinigung nach einer Nulllohnrunde erteilt er eine klare Absage.

Klares Nein zur Nulllohnrunde
»Die ArbeitnehmerInnen sollen nicht die Zeche für eine Krise zahlen, die sie nicht verursacht haben«, so Tumpel.
Eine Nulllohnrunde wäre auch wirtschaftspolitisch nicht sinnvoll. Im Gegenteil: Das Wichtigste sei jetzt, die Kaufkraft zu stärken. Dazu müsse den ArbeitnehmerInnen mehr in der Tasche bleiben. Die Steuersenkung war dazu ein richtiger Schritt. Eine Nulllohnrunde würde diesen positiven Effekt wieder zunichte machen. »Das wäre sozial ungerecht und wirtschaftlich völlig unsinnig. Wir sagen dazu ein klares Nein«, sagt Tumpel. Stattdessen müsste man jetzt darüber diskutieren, wie man mehr soziale Gerechtigkeit ins Steuersystem bringe. Das Bankenpaket war richtig, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Nicht vergessen dürfe man aber: Dabei werden mit Steuergeldern der ArbeitnehmerInnen die Vermögenswerte der Aktionäre und EigentümerInnen abgesichert. Der AK-Präsident: »Es ist nicht einzusehen, dass die sich jetzt darum drücken, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten.« Im Moment müssen Vermögende kaum Steuern in Österreich zahlen. Allein eine Besteuerung im europäischen Durchschnitt würde über fünf Mrd. Euro bringen: »Wir brauchen eine gerechtere Verteilung.«

Arbeitsplätze schützen und neue Beschäftigung schaffen, sei, so Tumpel, jetzt das Wichtigste. Dafür seien große Investitionen nötig. Vor allem in Bereichen, in denen hohe Beschäftigungseffekte erzielt werden können und die für die Zukunft wichtig sind, z. B. Ausbau von Schiene und Straße, Schulbau oder Wärmedämmung von Gebäuden. Tumpel pocht auf rasche Umsetzung der Beschäftigungspakete und fordert: »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Aufträge müssen jetzt bei den Betrieben ankommen, damit die Arbeitsplätze geschützt bleiben.«

Die Jungen trifft die Krise besonders hart. Die Jugendarbeitslosigkeit ist seit Anfang des Jahres rasant gestiegen. Der Start ins Berufsleben wird so sehr schwierig: »Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Jungen die besten Ausbildungschancen haben und später sichere Berufe ergreifen können.«
In den nächsten Wochen und Monaten wird es auch darum gehen, Regeln zu schaffen, die eine solche Krise in Zukunft verhindern. »Wohin uns ungezügelte Spekulation führt, haben wir gesehen«, so AK-Präsident Tumpel. Auch den enorm hohen Managergehältern muss ein Riegel vorgeschoben werden. Denn Prämien, die riskante Spekulationen noch belohnen, sind untragbar: »Wir müssen in Zukunft verhindern, dass Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität so leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Dazu brauchen wir strenge Regeln und eine effiziente Kontrolle.«

Eine starke Vertretung jetzt!
Gerade in Zeiten wie diesen brauchen die ArbeitnehmerInnen eine starke Vertretung, die ihre Interessen wahrnimmt,
ihre Rechte schützt und ihre Anliegen in der Politik konsequent vertritt. Denn schon werden die ersten Rufe nach Nulllohnrunden und Lohnverzicht laut. Dem gilt es, mit aller Härte entgegenzutreten.

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