Was bringt mir die EU? Das ist eine häufige Frage, wenn es darum geht, welche Vor- und Nachteile man daraus zieht, wenn das eigene Land dieser wirtschaftlichen und politischen Gemeinschaft beigetreten ist. Zu einem Thema wie der Europäischen Union hat jede/r eine Meinung. Die entscheidende Frage ist: Was ist Ihre Meinung zur EU? Und warum? Wie wichtig ist der Informationsgrad für unser Gefühl über die EU?
Der Eurobarometer zeigt, dass Österreich - dies gilt auch für die Jugendlichen - ein Mitgliedsstaat mit kritischer Einstellung gegenüber der EU ist. Zwei Drittel der ÖsterreicherInnen wären mit der Idee der EU prinzipiell zufrieden. Doch was untermauert dann die kritische Einstellung gegenüber der EU, und fällt diese nun eher positiv oder doch negativ aus?

Das Projekt EU4U
Im Rahmen des Projektes »EU4U - Die EU als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum« haben sich Esther Ginner, Evelin Lechner und Christoph Prinz - SchülerInnen der Schumpeter Handelsakademie - zur Aufgabe gemacht, das Meinungsbild von SchülerInnen Berufsbildender Höherer Schulen (BHS) in Wien zwischen 17 und 19 zu erheben. Aus diesem Grund wurde 50 Interviews mit Jugendlichen an Berufsbildenden Schulen durchgeführt. Die Befragung teilt sich in drei Bereiche: Meinung, Lebensstil und Wissensfragen. Um SchülerInnen auch eine kreativere Möglichkeit zu geben, ihre Meinung über die EU darzustellen, wurden ein EU4U-Karikaturenwettbewerb und Workshops mit dem bekannten Karikaturisten Michael Pammesberger organisiert.
Bei den Ergebnissen zeigt sich, dass viele Jugendliche, ob SkeptikerInnen oder BefürworterInnen, weniger eine inhaltliche Begründung geben können, sondern zu ihren Meinungen ein »Bauchgefühl« haben.
Ein Beispiel: Auf die Frage: »Profitierst du persönlich von der EU?« gaben 62 Prozent der SkeptikerInnen als auch 65 Prozent der BefürworterInnen an, dass sie Vorteile durch die Mitgliedschaft Österreichs haben. Sieht man sich allerdings das Ergebnis der SchülerInnen an, die eher neutral eingestellt sind, oder sich noch keine Meinung über die EU gemacht haben, so sind hier zwei Drittel der Meinung, in keiner Weise zu profitieren.
Die EU ist ein emotionales Thema und kann daher nur so erfolgreich vermittelt werden.

Das ZIS-Spezial EU4U
Auf Basis der Ergebnisse wurde von den Jugendlichen für Jugendliche Kernaussagen gesammelt (siehe das Poster »Was ist Ihre Meinung zur EU?«), die einen offenen Dialog begünstigen, da es zu ihnen ambivalente »Gefühle« bei den Interviews gab. Bei einem Einsatz in der Klasse (oder im Betrieb) sollen die Jugendlichen allein die Aussagen bewerten und dann auf ein Poster/Flipchart übertragen, so entsteht ein Meinungsbild einer Gruppe/Klasse.
In der Folge werden jene Aussagen beleuchtet, bei denen es große Unterschiede bei den Meinungen gibt, einerseits wird so der individuelle Informationsstand wechselseitig durch den Austausch angereichert, und andererseits erkennen die Jugendlichen die Vielfalt der unterschiedlichen Begründungen (bzw. manche Jugendliche erkennen, dass sie eine Meinung haben, ohne eine Begründung geben zu können).
Dieser offene Dialog gibt wichtige Rückschlüsse für die weitere Unterrichtsplanung, dafür wurde vom Projektteam ein ZIS-Spezial EU4U zu folgenden Themen erarbeitet:

1. Deine Meinung ist gefragt, oder wie ist das Stimmungsbild meiner Klasse?
2. So greift die EU in den Markt und Ihr Leben ein oder die vier Freiheiten.
3. Die Euro-Rallye oder die einheitliche Währung der EU.
4. Die EU in der Wirtschaftskrise oder ein Partner in der Not?!
5. Der Reformvertrag oder die Grenzen der EU-Demokratie.
6. Neue Mitgliedsstaaten oder die Grenzen Europas.

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Zeitung in der Schule (ZIS)»EU4U« in ZIS-aktuell 2/09
www.zis.at/cms/index.php?id=zisaktuell

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