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Mobilität findet statt

Mobilität findet statt

Aus AK und Gwerkschaften

Im "Zukunftsraum Wien-Niederösterreich-Südmähren" (ZUWINS) arbeiten die Konföderation der tschechischen Gewerkschaften und der ÖGB zusammen.

Anfang Februar wurde das erste Teilstück der A5 vollständig für den Verkehr freigegeben. Mit der Planung für die Nordautobahn Richtung Tschechien wurde gleich nach Fall des Eisernen Vorhangs begonnen, ein langer Weg. Ein wenig schneller soll es mit der Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für tschechische ArbeitnehmerInnen vorangehen. 2004 ist die Tschechische Republik der EU beigetreten. Durch Übergangsregelungen wurde aber der österreichische Arbeitsmarkt für ArbeitnehmerInnen aus den "neuen" EU- Ländern vorübergehend eingeschränkt. 2011 wird der österreichische Arbeitsmarkt vollkommen offen sein.
Die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Kooperation wurde durch die sukzessive Öffnung der Grenzen zu unseren Nachbarn erkannt. Die Europäische Kommission sieht in der Zusammenarbeit zwischen grenznahen Regionen ein Instrument regionaler Entwicklung. Der ÖGB hat die Aufgabe auf sich genommen, einen Beitrag dafür zu leisten: Um die soziale Kohäsion der Grenzregion zu gewährleisten und einen gemeinsamen Arbeitsmarkt zu konstruieren, sollen tschechische und österreichische ArbeitnehmerInnen die gleichen Rechten und Pflichten genießen. So wurde unter anderem das Projekt "Zukunftsraum Wien-Niederösterreich-Südmähren" (ZUWINS), in Zusammenarbeit mit der Konföderation der tschechischen Gewerkschaften, Regionalstelle Südmähren, ins Leben gerufen. Auf österreichischer Seite nehmen die Gewerkschaft PRO-GE und der ÖGB Niederösterreich aktiv teil.
Das Projekt bildet einen Pol zum Reflektieren und Handeln, mit Akteuren aus Österreich und der Tschechischen Republik. Der Fokus richtet sich auf den gemeinsamen Arbeitsmarkt, den sozialen Kontext, Fragen der Migration und schließt die Gewerkschaften und Sozialpartner aus beiden Ländern mit ein.
Einer der Hauptaktivitäten ist das kostenlose Anbieten von Rechtsberatung im Bereich Arbeits- und Sozialrecht in der Muttersprache. Es wurden Rechtsberatungsstellen in Wien, Mistelbach, Hollabrunn sowie in Brünn eingerichtet.
Für BetriebsrätInnen bietet das Projekt eine besondere MultiplikatorInnenschulung: In der Mitteleuropäischen Gewerkschaftsakademie (MEGAk) lernen BetriebsrätInnen und GewerkschaftsfunktionärInnen aus Tschechien und Österreich einander kennen, erfahren über die Geschichte und Aufbau der Gewerkschaften im Nachbarland, über Sozialpartnerschaft, das Funktionieren von gewerkschaftlicher Frauen- und Jugendarbeit usw. Dieser Austausch und die Knüpfung von Netzwerken sind in einer globalisierten Welt von großer Bedeutung. Der nächste Lehrgang findet ab April 2010 statt.
Akzente wurden auch auf die Themen Frauen und Jugend gesetzt: Bevölkerungsgruppen, die es besonders schwer am Arbeitsmarkt haben, eine Tendenz, die leider auf beiden Seiten der Grenze zu spüren ist. Einen positiven Beitrag zum Thema leistet ein Lehrlingswettbewerb Ende April in Wien: Drei Installateurlehrlinge aus Tschechien werden daran teilnehmen.
Das Projekt endet im Dezember 2012, Zeit um gewerkschaftliche Akzente zu setzen. Mobilität wird, ob mit oder ohne fertiggestellte Autobahn, stattfinden. Bereiten wir uns zusammen mit den tschechischen Gewerkschaften darauf vor: für einen gemeinsamen Arbeitsmarkt, weg von Ressentiments, Vorurteilen, Ängsten hin zu einer starken Gewerkschaft und Sozialpartnerschaft auf beiden Seiten der Grenze.

Info&News
ZUWINS ist ein grenzüberschreitendes Projekt, das durch ERDF-Mittel (European Regional Development Fund) und durch Mittel des Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz finanziert wird. Hauptpartner ist der ÖGB, Projektpartner ist die Konföderation der tschechischen Gewerkschaften (CMKOS).
Mehr Infos unter: www.zuwins.at

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