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Tirols EU-Betriebsräte

Tirols EU-Betriebsräte

Aus AK und Gewerkschaften

Mit EU-Föderung sollen Europäische Betriebsräte in internationalen Konzernen mit Sitz in Nord-, Ost-, Südtirol oder dem Trentino, installiert werden.

Die Landesorgansisationen von ÖGB und AK starten in Tirol das von der EU geförderte Pilotprojekt EWC Networking (European Works Councils). Ziel des Projektes ist es, Europäische BetriebsrätInnen (EBR) in internationalen Konzernen, die einen Sitz in Nord-, Ost-, Südtirol oder dem Trentino haben, zu installieren. Ein weiteres Ziel ist es, die Kommunikation zwischen den Betriebsrats-Körperschaften zu verbessern, und damit die Rechte aller ArbeitnehmerInnen vor Ort zu stärken.

Phase eins steht kurz vor Abschluss

"Unser gemeinsames Ziel ist es, in der Modellregion Tirol grenzüberschreitende ArbeitnehmerInnenvertretungen mit Konsultations- und Informationsrechten in europaweit tätigen Unternehmen zu schaffen. Zu diesem Zweck haben wir die dafür in Frage kommenden Betriebe sowie jene Unternehmen, die bereits einen EBR installiert haben, als Zielgruppe definiert. Via Fragebogen werden wir uns an die zwei Zielgruppen wenden und ermitteln, welche Bedürfnisse und Informationen Betriebsräte benötigen, und was sie sich erwarten", so Dr. Domenico Rief vom Europareferat der AK-Tirol.
Das Projekt EWC-Networking wird in drei Phasen ablaufen, wobei die erste bereits kurz vor dem Abschluss steht. "Zur Abwicklung des Projektes haben wir einen Lenkungsausschuss unter Leitung des ÖGB Tirol eingerichtet. Diesem gehören VertreterInnen aller Partner an. In den vergangenen Monaten haben wir für die Region Tirol alle EBR-fähigen Unternehmen ermittelt. Bis zum heutigen Datum gibt es in Tirol 57 Betriebe, welche eine bestehende Europäische Betriebsratsstruktur haben und 35 Betriebe, in denen ein EBR installiert werden kann. Unser Ziel ist es, in den Betrieben ohne EBR einen solchen einzurichten", ergänzt der Tiroler ÖGB-Landessekretär Peter Hofer.
Als nächster Schritt wird eine Studie über die Europäisierung der Wirtschaft in der Modellregion Tirol in Auftrag gegeben. Sie soll Aufschluss darüber geben, inwiefern sich Niederlassungen, Tochter-, Schwester- und Mutterkonzerne in anderen europäischen Mitgliedsstaaten und den Beitrittskandidatenländern in der bereits abgeschlossenen Erhebung darstellen. "Uns ist es wichtig zu sehen, wie die Konzernstruktur und alle gesellschaftsrechtlichen Verflechtungen sowie die zentralen Unternehmensleitungen in Drittstaaten im Detail aussehen", so Rief.

Eigene Datenbank

Eine eigens für EBR eingerichtete Datenbank wird in Zukunft die Gründung eines europäischen Betriebsrates in der Modellregion Tirol erleichtern. Wie wichtig ein europäischer Betriebsrat wäre, zeigt der Fall Guss Komponenten auf. "Die Röhrenwerke haben in den vergangenen neun Jahren sechs Eigentümerwechsel hinter sich. Ein Betreiber
aus Deutschland, drei Hedgefonds und zwei österreichische Eigentümer. Der Betriebsrat vor Ort, der einen ausgezeichneten Dienst im Sinne aller ArbeitnehmerInnen verrichtet, wäre trotzdem froh darüber gewesen, einen Europabetriebsrat zu haben.

Enorm wichtige Einrichtung

Die zentrale Unternehmensleitung hätte in diesem Fall den EBR zumindest einmal jährlich über die Geschäftsentwicklung und die Perspektiven des Unternehmens unterrichten und ihn dazu auch anhören müssen. Es ist heutzutage immer öfter der Fall, dass Entscheidungen nicht mehr vor Ort, sondern auf Konzernebene gefällt werden. Um ArbeitnehmerInnen in der Region am aktuellen Stand zu halten ist ein EBR enorm wichtig", so Hofer.

Weblink
Europäischer Betriebsrat:
wiki.gedifo.at/index.php?n=BR.KoerpEur

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