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ÖGJ | ÖGJ fordert Plan Bildung

Aus AK und Gewerkschaften

32. ÖGB-Jugendkongress wählt wieder Jürgen Michlmayr zum ÖGJ-Vorsitzenden.

"Meine Ansage ist klar: Gebt uns ein ordentliches Bildungssystem, gebt uns Zukunft!", appellierte Jürgen Michlmayr, der beim 32. Jugendkongress des ÖGB am 14. Mai mit 82,5 Prozent der Stimmen erneut zum Bundesvorsitzenden der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) gewählt wurde, an die Politik. Die Bildung dürfe nicht länger von der familiären Herkunft abhängen.
Österreich müsse sich "zu einer zukunftsweisenden Bildungspolitik bekennen - und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern auch mit massiven Investitionen. Ausgaben für Bildung sind keine Negativposten, sondern wirksame Investitionen in die Zukunft", heißt es im Leitantrag, den die Delegierten beschlossen haben. Um die Abhängigkeit der Bildungschancen von der finanziellen Situation der Eltern zu verringern, verlangen sie konkret die Einführung von Unterstützungen aus öffentlichen Mitteln für armutsgefährdete Familien, damit alle Lerninteressierten einen Zugang zu allen Bildungsgängen haben.
In seiner Eröffnungsrede hatte auch Bundespräsident Heinz Fischer kritisiert, dass die Bildungschancen nach wie vor ungerecht verteilt sind. "Alle Menschen haben das gleiche Recht auf Bildung, sagt die Europäische Menschenrechtskonvention. Das Prinzip wird allgemein anerkannt, aber die Praxis entspricht noch nicht diesem Prinzip." Willkürlich werde zu einem beliebigen Zeitpunkt selektiert, für welche Kinder welcher Bildungsweg vorgesehen sei.
Unterstützung sagte auch die zuständige Ministerin Claudia Schmied zu, die ebenso zum Kongress gekommen war wie Bundeskanzler Werner Faymann. Schmied: "Bildung ist zentral für unsere Regierungsarbeit. Ich kann nur sagen, ich begrüße jeden einzelnen Punkt, den ihr in euren Anträgen bei diesem Kongress fordert. Ich freue mich, dass ich die Sozialpartner in der Bildungspolitik an meiner Seite weiß."
 Echte Löhne und Gehälter statt Lehrlingsentschädigungen - das verlangt die ÖGJ für jene jungen Fachkräfte, die ihre Berufsausbildung in einer Schule abgeschlossen haben, von den Unternehmen aber trotzdem nur als Lehrlinge eingestuft werden. Dafür muss der § 28 Berufsausbildungsgesetz (BAG) hingehend der wechselseitigen Durchlässigkeit zwischen Lehre und Schule abgeändert werden. "Gelernt ist gelernt - egal ob in einem Betrieb oder in der Schule", sagte Michlmayr.
Im Bereich der Lehrlingsausbildung fordert die Gewerkschaftsjugend neben Maßnahmen, die die Qualität anheben, einen Ausbildungsfonds, in den alle Betriebe einzahlen müssen, um Bildungs- und Arbeitsmaßnahmen finanzieren zu können. Michlmayr (24), der seit 2006 an der ÖGJ-Spitze steht, kritisierte, dass sich die Wirtschaft immer mehr aus der Lehrlingsausbildung zurückzieht: "2008 hat die Wirtschaft angekündigt, dass durch die Lehrstellenförderung 5.000 zusätzliche Lehrstellen entstehen werden, in Wirklichkeit gibt es heute 2.600 Lehrplätze weniger."
Auch ÖGB-Präsident Erich Foglar verlangt mehr Lehrstellen: "Wir haben viel zu viele Trittbrettfahrer, die von den gut ausgebildeten Fachkräften profitieren wollen, deren Ausbildung andere finanzieren."
Der wiedergewählte Vorsitzende wies aber auch auf die Erfolge der vergangenen beiden Jahre hin: "Die ÖGJ hat zwei zentrale Forderungen durchgesetzt: entscheidende Verbesserungen beim Wahlrecht zum Jugendvertrauensrat, und dass jetzt auch Jugendliche in überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen ihre InteressenvertreterInnen wählen dürfen."
Mehr zum Thema unter:
www.oegj.at/planbildung 

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