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Sozial - medial - bewegt! "Soziale Bewegungen und Social Media" ist der Titel unseres Buchs basierend auf der Entscheidung, sich dieser Seite der Macht, der Zivilgesellschaft, der demokratischen Basis politischer Entscheidungen zu widmen.
Buchtipp

Sozial - medial - bewegt!

Schwerpunkt

Wie soziale Bewegungen und Social Media die Welt bewegen - das Cross-Media-Projekt #sbsm.

Digitaler Aufstand. Der Iran twittert plötzlich Morgenluft." (Welt Online, 2009.) "Virtueller Uni-Aufstand 2.0: Wie die Studenten ihre Revolte im Web organisieren." (news.at, 2009.) "Stuttgart 21. Der Kampf ums Netz." (Frankfurter Rundschau, 2010.) "Ägypten: Protest der Facebook-Generation." (Focus, 2011.) "ÖGB und Facebook zwangen SPÖ und ÖVP in die Knie." (derstandard.at, 2011.) Die Welt ist in Bewegung. Schlagzeilen wie diese, über größere und kleinere soziale Bewegungen, schwirren in den vergangenen Jahren vermehrt durch die Medien. Dabei stehen zunächst die sozialen Probleme und die politischen Konsequenzen, die bis hin zu Umwälzungen und Revolutionen gehen, im Mittelpunkt.
Zunehmend zum Thema ist aber auch die Diskussion der Rolle der neuen Medien, des Internets und der Social Media im Zusammenhang mit Protestbewegungen und Aufständen geworden. Ungeachtet der Detailanalysen, ob Twitter oder Facebook wirklich eine bestimmende Größe für Erfolg oder Ausbruch von Protesten waren oder nicht, eines steht fest: Internet und Social Media sind aus der heutigen Welt kaum wegzudenken und werden auch für soziales Engagement und politischen Aktivismus genutzt. Es darf spekuliert werden, dass es zu einigen Schlagzeilen nie gekommen wäre, hätten die an den Protesten Beteiligten nicht in den sozialen Netzwerken kommuniziert und berichtet.

Alles ist online! Manche sichtbarer!

Ganz abgesehen von solchen Medienberichten und dem Social-Media-Einsatz im politischen Kontext sind Facebook, Twitter, Blogs & Co. für viele von uns bereits zum fixen Bestandteil des Alltags geworden. Wir sind online, haben Accounts und Profile, geben Daten preis, suchen und verbreiten Informationen. Neben den Risiken und Unbekannten, die wir mit Fragen rund um Privatsphäre und Datenschutz verbinden, sehen und nutzen wir auch die Potenziale des Medienwandels, die Dynamiken schneller, einfacher Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten des WWW.
Das hat längst auch Unternehmen auf den Plan gerufen. Das "Unternehmen 2.0" poliert mit "Marketing 2.0" sein Image auf und spricht Kunden/-innen in sozialen Netzwerken direkt an. Innerbetrieblich organisiert es sich neu, nutzt "Social Software" für das Wissensmanagement und setzt auf "Management 2.0". Gegen MitarbeiterInnen, die in den sozialen Netzwerken und in Blogkommentaren Ungefälliges oder Geheimes über das Unternehmen oder die Vorgesetzten von sich geben könnten, versucht es sich mit "Social- Media-Policies" zu schützen. Zu Hilfe kommen dabei "Social-Media-Consultants". Die Branche boomt und die Ratgeber sind zahlreich. Die Anzahl der Seiten zu den Suchbegriffen "Web 2.0" und "Social Media" in den Onlineshops der Buchhändler hat in letzter Zeit beträchtlich zugenommen.

Chiffre #sbsm

Bücher, die sich den Phänomenen und Entwicklungen rund um den politischen Einsatz von Social Media widmen, sind in dieser Masse von Veröffentlichungen kaum zu finden. Angesichts der Situation sozialer Bewegungen überrascht das kaum. Sie leben von engagierten Personen, die für soziale und politische Anliegen eintreten und stehen dabei in der Regel einer etablierten politischen und/oder wirtschaftlichen Übermacht gegenüber. Die Hegemonie im Online-Bookstore spiegelt hier gewissermaßen die Strukturen der Gesellschaft, in der Arbeitswelt und der Politik wider. Das wissen AktivistInnen in Bürgerinitiativen, NGO, Gewerkschaften etc. nur zu gut. Erfolgschancen haben sie nur, wenn sie über den Aufbau von Gegenöffentlichkeit und die Vernetzung mit zusätzlichen UnterstützerInnen Druck in Form von Gegenmacht erzeugen. Dafür ist das Internet wie berufen und Social Media treibt die vorhandenen Möglichkeiten zunehmend auf die Spitze.
"Soziale Bewegungen und Social Media" ist der Titel unseres Buchs basierend auf der Entscheidung, sich dieser Seite der Macht, der Zivilgesellschaft, der demokratischen Basis politischer Entscheidungen zu widmen. Die konsequente Umsetzung des Themas sprengt den Rahmen einer Buchveröffentlichung. Entwickelt hat sich so ein Projekt, in dem der ursprüngliche Hashtag #sbsm zur Chiffre für die Dokumentation sozialer Bewegungen, des Engagements von AktivistInnen und der Rolle vernetzten, kollaborativen Arbeitens mit den neuen Mitteln des Web 2.0 geworden ist.

Cross Media: Buch und Website

Die Idee war dem Spektrum von Veröffentlichungen zum Thema Social Media, die eingehende Beschäftigung mit den vielfältigen, aufsehenerregenden und vielfach erfolgreichen Initiativen und Kampagnen im vernachlässigten sozialen und politischen Einsatzbereich hinzuzufügen. Anhand von Fallbeispielen und Visionen werden die Arbeit in den und die Prozesse um die neuen sozialen Bewegungen dokumentiert und in Manuals Erfahrungen aufgeschrieben und weitergegeben. Ziel war ein Handbuch zum Einsatz von Social Media von AktivistInnen für AktivistInnen, das auf einem reichen Erlebnisfundus aufbaut und unter Verwendung der Werkzeuge des Web 2.0 erstellt wurde. Geschrieben wurde größtenteils in einem Wiki, abgestimmt wurde über E-Mails und Twitter, Dokumente wurden über Google-Docs "geshared", Artikel über den Entstehungsprozess und fertige Buchbeiträge wurden über die neu eingerichtete Blogplattform www.sozialebewegungen.org veröffentlicht, über Facebook, Twitter etc. weiter verbreitet - und kommentiert! Mit dieser virtuellen Homebase ist das Buch zum Cross-Media-Projekt geworden. Der ÖGB-Verlag experimentiert nicht nur mit neuen Arbeitsweisen, sondern auch mit der Buchveröffentlichung unter Creative-Commons-Lizenz und leistet damit einen wertvollen Beitrag, den selbstorganisierten, vielfach ehrenamtlichen Initiativen eine Plattform zu bieten. In erster Linie geht es aber auch darum, Austausch, Kollaboration und Vernetzung nicht nur in Artikeln abzuhandeln. Es handelt sich um wesentliche Aspekte dessen, was wir unter Internet und Social Media verstanden haben wollen, und als solche sollen sie auch zur Geltung kommen und die Werkzeuge, die sie ermöglichen, genutzt werden.

Das #sbsmCamp

Die Entwicklung dieses Cross-Media-Projekts und die mit #sbsm verbundenen Anliegen weiter denkend, liegt es nahe, die Inhalte weiterzutragen. Die enthaltenen Themen verlangen dabei eine Behandlung, die sich nicht in Präsentationen erschöpft. Diskussion und Zusammenarbeit sind gefragt, um Initiativen, Kampagnen und die Arbeit in den Organisationen voranzubringen und zu vernetzen. Dafür soll mit dem #sbsmCamp - der "Messe für den Einsatz von Web 2.0" am 19. und 20. Oktober 2011 im Catamaran der Rahmen geboten werden. Workshops, Arbeitsgruppen, Diskussionen etc., die teils vorab geplant, teils auch - in Anlehnung an Barcamps - direkt vor Ort ins Leben gerufen werden, laden zu Austausch, Information, Kooperation und Vernetzung ein.
Thematisch ist das Spektrum so breit wie die in #sbsm behandelten sozialen Bewegungen vielfältig. Eine erste Orientierung können sich AktivistInnen, BetriebsrätInnen, Studierende, JournalistInnen, GewerkschafterInnen etc. am besten anhand folgender Hashtags verschaffen: #kampagnenarbeit #vernetzung #öffentlichkeitsarbeit #partizipation #postdemokratie #socialmedia #bildungsarbeit #wissensmanagement #überwachung #datenschutz #netzpolitik #betriebsrat #NGO #gegenöffentlichkeit #mitgliedernetze. Und wichtig: Das Camp ist offen! Jede/r ist zur Beteiligung und Workshopgestaltung herzlich willkommen! Mehr dazu im Blog zum Camp: camp.sozialebewegungen.org, "YES WE #SBSMCAMP!"

Internet:
Mehr Infos unter:
sozialebewegungen.org 
camp.sozialebewegungen.org
twitter.com/sozbewegungen

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an den Autor
thomas.kreiml@gpa-djp.at 
oder die Redaktion
aw@oegb.at 

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