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Her mit dem (Staats-)Schotter!

Neues aus der SOZAK

Die Kluft zwischen Reich und Arm in Österreich wächst. Eine Projektgruppe der SOZAK hat versucht, die Zahlen begreifbar zu machen.

Hätten Sie das gewusst? Würde das durchschnittliche Einkommen der ÖsterreicherInnen einer Körpergröße über 1,80 Metern entsprechen, wären die reichsten Österreicher insgesamt über 1,60 Meter groß. Hingegen wären 90 Prozent der ÖsterreicherInnen gerade einmal so groß wie die Höhe der Schuhsohle der Reichsten.

Über Reichtum sprechen
Dass in Österreich wenige sehr viel und sehr viele nur wenig besitzen, ist allseits bekannt und wird in immer mehr Studien, unter anderem in der Reichtumsstudie der Österreichischen Nationalbank, mit Zahlen untermauert. Drei TeilnehmerInnen des 60. Jahrgangs der SOZAK haben sich im Rahmen der Abschlussprojektarbeit mit der ungerechten Vermögensverteilung in Österreich beschäftigt. „Nicht nur im Sozialbereich, sondern überall reden wir seit Jahren nur von Einsparungen und von Sparpaketen“, sagt Reinhard Gratzer. „Oder davon, dass wir eines Tages wahrscheinlich keine Pensionen mehr beziehen werden. Daher hat unsere Gruppe beschlossen, dass wir über den Reichtum schreiben.“
Gemeinsam mit Beatrix Eiletz, Betriebsrätin in der Volkshilfe Steiermark, und Daniel Hubmann, heute Regionalsekretär der GPA-djp, beschäftigte sich Gratzer einige Monate lang mit dem Reichtum und der Vermögensverteilung in Österreich. Dabei stellte das Team folgende These auf: „Wenn das Gesamtvermögen gerecht verteilt werden würde und die reichsten Österreicher sich entsprechend beteiligen würden, gäbe es keine Armut.“ Trotz des sehr brisanten Themas wollten Gratzer, Eiletz und Hubmann jedoch definitiv keine Neiddebatte führen. „Es gibt durchaus Millionäre, die bereit wären, mehr Steuern zu zahlen. Dabei müssten sie nur so wenig beitragen, dass sie es gar nicht merken würden“, meint Gratzer, der heute Generalsekretär der GPA-djp in Oberösterreich ist. „Das Ziel unserer Arbeit war weniger ein Klassenkampf, sondern die Beteiligung.“
Ein weiteres Ziel von Gratzer, Eiletz und Hubmann war es, ihre Erkenntnisse ausschließlich in Bildern auszudrücken. „Zwei Milliarden Euro zum Beispiel ist eine Zahl jenseits unserer Vorstellungskraft“, sagt Gratzer. „Wir wollten die Unterschiede und die Kluft in der Vermögensaufteilung ausschließlich bildlich darstellen, um die emotionale Gehirnhälfte anzusprechen.“ Leider ging es nicht ganz ohne Zahlen und Text, die Hauptbotschaft blieb jedoch nach wie vor das Bild. 
 

Von Zahlen zu Allegorien
Die Herausforderung für die drei Projektmitarbeiter war zweifellos die Recherche. „Um seriöse Zahlen zu bekommen, muss man sich in sehr komplexe Studien wie den Schmöker von der ÖNB einlesen“, sagt Gratzer. „Bei der Umsetzung der Projektarbeit war der Verlag des ÖGB eine große Hilfe, und es war von Anfang an klar, dass wir aus den Bildern Postkarten machen werden.“ Die Allegorien wurden vom ÖGB-Verlag in Postkarten umgewandelt und herausgegeben. Jene mit dem Schuh wurde sogar als Plakat aufgelegt. Die finale Arbeit wurde als Folder herausgegeben, der inzwischen schon vergriffen, jedoch nach wie vor online zum Download verfügbar ist.

Internet: 
www.ichwardabei.at

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