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AK: Mindestlohn tut nicht weh!

Aus AK und Gewerkschaften

WIFO untersuchte Effekte des Mindestlohns: Am meisten profitieren Beschäftigte in Niedriglohnsektoren sowie Junge mit maximal Pflichtschulabschluss.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO hat in einer neuen Studie die Effekte der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes in Österreich auf die Personen- und Haushaltseinkommen und auf deren Verteilung untersucht. „Die Ergebnisse zeigen klar: Der Mindestlohn wird der Wirtschaft Österreichs keinen Schaden zufügen, dafür wird er bei den Betroffenen, die künftig mehr bezahlt bekommen, die Einkommen erhöhen. Somit steigt auch der Konsum im untersten Einkommensdrittel“, sagte Markus Marterbauer, Chef-Ökonom der Arbeiterkammer.
Insgesamt stiegen die Gesamteinkommen unselbstständig Erwerbstätiger um 910 Millionen Euro. Die Beschäftigung würde letztlich ganz leicht sinken, aber knapp 300.000 ArbeitnehmerInnen wären bessergestellt. Rund zwei Drittel davon sind Frauen, ein Drittel Männer. Dafür wäre der Lohnanstieg bei Männern höher als bei den Frauen. Vom Mindestlohn profitieren außerdem junge Menschen und Personen mit maximal Pflichtschulabschluss stärker, deren Löhne zuletzt schwächer gewachsen sind.

Am meisten profitieren Beschäftigte in den typischen Niedriglohnsektoren Handel und Gastronomie, in denen mehr als ein Drittel der Betroffenen arbeitet. Dass die statistisch erfassten GeringverdienerInnen nach Einführung eines Mindestlohnes mehr verdienen, liegt auf der Hand. Interessanter ist daher der simulierte Effekt auf die Gesamtwirtschaft, den die Studienautoren berechnen. „Dass – entgegen mancher Horrorszenarien – kaum nennenswerte Effekte auf den Arbeitsmarkt zu erwarten sind, passt gut in das internationale Bild. Auch in Deutschland und den USA hatte der Mindestlohn nur sehr geringe Auswirkungen auf die Beschäftigung“, so Marterbauer. In Deutschland hat die Einführung des Mindestlohns 2015 zu keinem Rückgang der Arbeitsplätze geführt. Im Gegenteil: Die deutsche Wirtschaft wächst und die Arbeitslosigkeit liegt jetzt auf einem Rekordtief, unter anderem wegen dem höheren Konsum aus starken Lohnabschlüssen. Nicht zuletzt sinkt die Armutsgefährdung bei konstanter Armutsschwelle um bis zu 31.000 Personen, auch die Zahl der arbeitenden Armen (Working Poor) geht zurück. Und die Verteilung wird etwas gleicher. „Für die Betroffenen selbst sind die Auswirkungen also höchst positiv, und der Wirtschaft tut ein Mindestlohn mit Augenmaß – wie ihn die Gewerkschaft fordert – nicht weh“, sagt Marterbauer.

Mehr Infos: tinyurl.com/y9pvbhtl

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