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ÖGB/AK: Faire Regeln für Praktika!

Aus AK und Gewerkschaften

Studie zeigt schlechte Bedingungen auf. Gewerkschaften und AK fordern: Bezahlung von PflichtpraktikantInnen im Kollektivvertrag regeln.

Ohne Praktikum ist es jungen Menschen kaum mehr möglich, eine Anstellung zu bekommen. In den kaufmännischen Schulen sind Pflichtpraktika seit dem Schuljahr 2014/15 allen SchülerInnen vorgeschrieben. Die Bedingungen für PraktikantInnen müssen allerdings verbessert werden, wie eine Studie des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung (öibf) belegt. Dafür wurden 2.000 SchülerInnen von Handelsakademien und Handelsschulen befragt.
Sechs von zehn Befragten waren mit dem Praktikum insgesamt unzufrieden. Ein Drittel bekam keinen schriftlichen Arbeitsvertrag, knapp die Hälfte musste das Praktikum in einem Bereich machen, der nichts mit der beruflichen Ausbildung zu tun hatte. Weitere zehn Prozent bekamen bei ihrem letzten Praktikum überhaupt kein Geld, zehn Prozent wurden mit einem Taschengeld abgespeist.
In einigen Branchen ist die Bezahlung von PraktikantInnen im Kollektivvertrag (KV) geregelt, so etwa im Handel, der chemischen Industrie oder in der IT. „In diesen Branchen orientiert sich das Gehalt an der Lehrlingsentschädigung und liegt zwischen mindestens 590 Euro im Handel und knapp über 900 Euro in der IT“, so die neue ÖGJ-Vorsitzende Susanne Hofer. „An diesen Regelungen sollten sich andere Branchen ein Vorbild nehmen.“ Es sei nicht akzeptabel, dass viele Jugendliche zu Hilfsarbeiten eingeteilt würden, anstatt berufsspezifische Tätigkeiten und Kenntnisse vermittelt zu bekommen.
„Behandelt die Jugendlichen ordentlich, wenn ihr die Fachkräfte von morgen braucht“, appellierte Christoph Klein an die Verantwortung der Unternehmen. Klein ortet bei vielen Firmen Wissenslücken: „Viele Arbeitgeber glauben, Praktika sind Volontariate.“ Letzteres sei aber ein „reines Reinschnuppern“ in eine Firma, ohne fixe Arbeitszeiten oder Pflichten. „Sobald ein Betrieb sagt, du bist um 8.30 Uhr da, ist es schon eine Weisung und somit kein Volontariat“, hält der AK-Direktor fest.
GPA-djp und AK empfehlen, bereits vor Beginn jedes Praktikums darauf zu achten, ob Bezahlung, Beschreibung der Tätigkeit und Arbeitszeiten passen. „Wir versuchen, mehr Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen, indem wir Betroffene aufmerksam machen auf ihre Rechte und auf die Möglichkeiten, die sie haben, um diese einzufordern“, so Hofer.
Mehr: www.watchlist-praktikum.at

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